Bereits am 11. Juni fand unsere Jahreshauptversammlung in unserer geschäftsstelle statt. Wir konnten eine neue Satzung beschließen, die die internen Strukturen der Vorstandsarbeit und Zuständigkeiten modernisiert. Gleichzeitig fanden Wahlen statt. Der Kreisjugendring geht nun mit neuer Satzung und neuem Präsidium in die Zukunft. Inhaltlich wurden die strukturellen Herausforderungen beim Aufbau der Ganztagsbetreuung diskutiert.
Im Jahr 2020 während des ersten Corona-Lockdowns nutzten wir die Zeit, die sich durch die diversen Absagen ergeben hatte dazu, uns strukturelle Gedanken über die Zukunft des Kreisjugendrings zu machen. Dabei fanden wir zwei wesentliche Baustellen:
- Fehlende Nähe zu den Ortsgruppen und ihren Jugendleitenden.
- Unattraktive Vorstandsstrukturen für Ehrenamtliche im Kreisjugendring
Die erste Baustelle konnten wir im Rahmen einer Satzungsänderung im Jahr 2021 bereits angehen. Damals wurde das Satzungsorgan Kreisjugendtag gegründet, der alle zwei Jahre stattfindet und sich als Netzwerk- und Agenda-Setting-Event an die Jugendleitenden in den Ortsgruppen wendet. Der erste Kreisjugendtag im Februar 2024 war wie berichtet ein voller Erfolg.
Die zweite Baustelle konnte nun mit der aktuellen Satzungsreform bearbeitet werden. Zentral sind dabei zwei Aspekte. Erstens erhält der hauptamtliche Bildungsreferent die für das operative Geschäft notwendigen rechtlichen Vertretungskomopetenzen und agiert zukünftig eher in der Funktion eines Geschäftsführers, um das ehrenamtliche Präsidium vom operativen Geschäft zu entlasten. Zweitens wurden klare Zuständigkeiten und Funktionen geschaffen, die gezielt mit Personen besetzt werden sollen, die Fachkompetenz aus ihrem Berufsleben mitbringen. Dies ist mit dem Anspruch verbunden, dass Präsidiumsmitglieder nicht mehr als 8 Termine im Jahr und 2 Stunden Verwaltungsarbeit im Monat haben.
Unter diesen Bedingungen konnten wir ein enagiertes Team um den neu gewählten Präsidenten Sebastian Klinge finden. Sein Stellvertreter ist Yannick Stopp. Als Finanzbeauftragter wurde Jan Zulauf gewählt. Im Beisitz sind Zuzanna Igel, Volker Martienß und Laura Boggild.
Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle im Namen aller Mitgliedsverbände beim ehemaligen Vorstandsteam Janine Leinemann, Anna Rundshagen und Erika Schulz, die über viele Jahre die Geschicke des Kreisjugendrings geleitet haben: Danke, dass ihr Verantwortung übernommen habt. Danke, dass ihr da wart, wenns drauf ankam. Danke, dass ihr so lange so viel Zeit und Energie in den Kreisjugendring eingebracht habt. Anna wird dem KJR im operativen Bereich ehrenamtlich erhalten bleiben und auch Erika steht dem KJR weiterhin beratend zur Seite.
Neben den formellen Themen und Berichten ging es inhaltlich vor Allem um das Thema Ganztagsbetreuung. Es wurde erneut deutlich, dass die vom Land vorgegebenen Strukturen nicht ausreichen und bisher mit wenigen Ausahmen nur unzureichend in klare und realitätsnahe Konzepte übersetzt werden konnten. Das Ehrenamt wird dabei zunehmend angefragt den schulischen Ganztag zu gestalten. Es ist seitens der Jugendverbände nicht einzusehen, warum ein staatlicherseits geplantes Betreuungsystem analog zu Kita oder Hort durch das Ehrenamt gerettet werden soll. Die einhellige Forderung ist:
- Hauptmamtliche Koordination an jeder Schule
- Sicherheitsnetze und klare Strukturen für Ehrenamtliche
- Flexible Engagementsmöglichkeiten
- Begegnung auf Augenhöhe und Respekt vor den Werten der Jugendarbeit
- Stärkere Koordination durch den Landkreis, um einheitliche Strukturen zu schaffen

Ehemaliger Vorstand des Kreisjugendrings Stade e.V. (v.l.n.r.): Volker Martienß, Anna Rundshagen, Erika Schulz. Nicht im Bild: Janine Leinemann.

Neues Präsidium des Kreisjugendrings Stade e.V. (v.l.n.r.): Volker Martienß, Jan Zulauf, Zuzanna Igel, Sebastian Klinge, Yannick Stopp